Work, Life & Balance

Zwischen Selbstliebe und Selbstoptimierung

Zwischen Selbstliebe und Selbstoptimierung

Als Beauty-Profi kann ganz schön viel Druck auf einem lasten: Kundinnen aufpäppeln, die nur an sich herummäkeln oder sie auf den Boden zurückholen bei unrealistischen Erwartungen. Warum dein Job genau deshalb so wichtig ist und wie du den Druck rausnimmst.


"Meine Haut ist so schlimm, da geht nur Schadensbegrenzung“, „Einmal ein neues Gesicht und Fettabsaugen am ganzen Körper, bitte“, „Also bei den Furchen hilft nur noch Botox…“, – nein, das sind Hater-Kommentare gegen eine Influencerin auf Social Media. Sondern ganz „normale“ Gedanken in den Köpfen vieler Frauen. Wahrscheinlich kennst du selbst so manche Kundin, die einen dieser Sätze schon mal gesagt hat. Es ist nicht neu, dass besonders Frauen sehr hart mit sich sind. In Zeiten der Dauerbeschallung durch soziale Medien kommt die Selbstwahrnehmung aber nochmal richtig ins Wanken.

Body-Positivity vs. durchgefiltert

Denn wir leben gerade in einer sehr widersprüchlichen Zeit: auf der einen Seite ist es dank Strömungen wie Body- oder Skin-Positivity nie einfacher gewesen, seine vermeintlichen Makel zu feiern und sich selbst radikal zu akzeptieren. Andererseits ist unser Alltag – und unser Social-Media-Feed – voll auf Selbstoptimierung gepolt: Haut, Haare, Body, Mind, Style, Home … wir optimieren gern an allem rum, um eine noch schönere, stylishere, gesündere und einfach bessere Version von uns zu werden. Oder es auf Instagram zumindest so aussehen zu lassen. Das ist auch gar nicht schlimm, denn es bedeutet nicht, dass man sich grundsätzlich nicht leiden kann. Die Schwierigkeit liegt darin, dass wir uns selbst unterbewusst an unrealistischen Standards messen, weil wir sie überall sehen und unser Gehirn sie als Maß aller Dinge abspeichert, was kopiert werden soll – besondere Grüße gehen hier zum Beispiel raus an Familie Kardashian. Die Folge: man beurteilt sich selbst überkritisch und rutscht leicht in eine Schleife aus Perfektionismus und Selbstabwertung. Denn: Perfektionismus sucht nicht nach Perfektion, sondern nach Fehlern. Und so sind mehr Stress, Unzufriedenheit und Frust vorprogrammiert.

Immer schön realistisch bleiben

Beauty-Profis nehmen deshalb besonders heute eine sehr wichtige Position ein. Denn je besser man von einer Expertin aufgeklärt wird, dass auf

Instagram & Co. auch nur mit Wasser gekocht – oder besser gesagt: gefiltert und gephotoshoppt – wird, desto besser.

Ein Besuch bei der Kosmetikerin ist wie ein Safe Space: Unsicherheiten dürfen ausgesprochen werden und gemeinsam wird an einer Lösung gearbeitet. Realistisch und wertschätzend – denn natürlich ist jede Kundin weit davon entfernt, ein solches Ungetüm zu sein, wie das, als was sie sich selbst wahrnimmt.

Im Gegenteil: eine fundierte Beratung beim Beauty-Pro sorgt dafür, dass man Selbstliebe und Selbstwertgefühl ganz neu lernen kann. Denn Selbstliebe heißt auch, gut für sich zu sorgen. Indem man sich regelmäßig eine Beauty-Behandlung gönnt, tut man sich selbst etwas Gutes. Und das wiederum zeigt sich auch äußerlich. So wie mit sich selbst umgeht, so sieht auch die Haut aus. Wer sich morgens etwas Zeit für sich nimmt, geht ganz anders durch den Tag als jemand, dessen „Routine“ aus Zähneputzen, Deo und ein paar Spritzern kaltem Wasser besteht.

Selbstliebe bedeutet auch Geduld.

Mit sich selbst – und mit der Reise, auf die man sich gemeinsam als Kundin und Beauty-Pro begibt. Klar gibt es immer wieder Kundinnen, die mit viel zu großen Erwartungen in den Salon kommen oder frustriert sind, weil die Haut nach zwei oder drei Wochen nicht aussieht, wie die eines Säuglings. Das kann ganz schön viel Druck aufbauen. Auch da ist der beste Weg: realistisch bleiben und auf eine ehrliche Kommunikation setzen. Beauty und sich Zeit für sich zu nehmen, soll vor allem Freude machen. Oder um es mit einem Klassiker zu sagen:

„I’m a Beautician, not a Magician“.

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